Saturday, January 12, 2013

+! Higgelti Piggelti Pop!: Es muß im Leben mehr als alles geben






Produktinformation

  • Amazon-Verkaufsrang: #469608 in Bücher
  • Veröffentlicht am: 1993-09
  • Einband: Gebundene Ausgabe
  • 58 Seiten

Kundenrezensionen

Hilfreichste Kundenrezensionen

26 von 26 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Achtung An Alle Altersstufen
Von Ein Kunde
Dies ist ein wunderbares Buch, das man sich getrost in den Bücherschrank stellen kann, denn man wird es sicher mehr als einmal lesen wollen. Oder vorlesen. Oder einfach die Bilder noch einmal anschauen. Es ist ein Buch für Kinder, weil es vom Selbstständigwerden erzählt. Es ist ein Buch für Jugendliche, weil es nach dem Sinn des Daseins fragt. Es ist ein Buch für Erwachsene, weil es vom kleinen und großen Abenteuer träumen lässt. Es ist ein Buch für ältere Jahrgänge, weil es bei alledem auch noch so gemütlich ist. - Wenn Du's verschenken möchtest und selbst noch nicht hast, dann besser gleich zwei besorgen. Ich wollte es verschenken und hab's dann doch behalten. Verleihen besser nur mir Ex Libris!

13 von 13 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Es muss im Leben mehr als alles geben
Von Daggi
Ganz schön anspruchvoll die Jennie. Der kleine weiße Terrier hat eigentlich alles, was er braucht. Trotzdem packt Jennie ihre sieben Sachen zusammen und geht fort, weil sie unzufrieden ist - in die weite Welt hinaus (welches Kind möchte das nicht gerne mal? Man denke an "Hänschen klein"). Jennie trifft ein Schweinchen mit einem Werbeplakat für eine Theaterveranstaltung: Frau Hules Welttheater sucht eine Hauptdarstellerin. Das möchte Jennie gerne werden! Doch ohne Erfahrung geht das nicht, sagt ihr das Schweinchen. D.h. also - Jennie braucht Erfahrungen. Und wie kriegt man die?In einem großen weißen Haus wird Jennie zunächst einmal Kinderfrau für ein Baby, das nicht essen will. Jennie ist mit der Milchkutsche dorthin gekommen und futtert unterwegs dem Milchmann alle Vorräte auf. Im großen weißen Haus wird sie von Stubenmädchen Ruba empfangen. Wenn sie versagt, wird sie vom Löwen gefressen, erklärt ihr Ruba. Doch davon lässt sich Jennie nicht sonderlich beeindrucken, denn sie will Erfahrungen sammeln. Die Eltern von Baby sind nicht mehr im Haus, sondern auf Schloss Anderswo.Jennie beginnt ihre Aufgabe. "NICHT ESSEN!" schreit das Baby. "NICHT GROSS WERDEN. SCHREIEN!" Jennie isst einfach alles selber auf, da will das Baby auch essen (das erinnert mich daran, dass mir mal ein freches, kleines Mädchen die Zunge herausgestreckt hat. Als ich ihr einfach ebenfalls die Zunge herausstreckte, war die Kleine doch recht verblüfft). Jennie ruft auf Schloss Anderswo bei den Eltern an. Die möchten, dass Jennie das Baby zu ihnen mit dem Löwen schickt, der normalerweise die Kinderfrauen auffrisst. Das ist Jennie zu gefährlich und sie will das Baby lieber selbst hinbringen.In diesem Stil geht diese surrealistische bis absurde Geschichte von Maurice Sendak weiter, die ich durch die grotesk-komischen Situationen für sehr kindgerecht halte. Denn Kinder hinterfragen häufig Dinge, die in der Erwachsenen-Welt eben so sind, einem Kind aber absolut merkwürdig erscheinen. Maurice Sendak hat das Buch mit 30 Federzeichnungen in schwarz-weiß illustriert. Es befindet sich auf jeder Seite eine seiner sehr detailliert ausgearbeiteten Zeichnungen, die im Vergleich zu anderen Zeichnungen von ihm nicht besonders furchterregend erscheinen. Daher halte ich dieses Buch auch auf Grund des handlichen Formats bereits für Kinder im Alter von 4-5 Jahren geeignet. Maurice Sendak hat behauptet: "Keines meiner Bücher habe ich absichtlich den Kindern gewidmet. Vielleicht verstehen Kinder meine Sprache besser, weil sie sich in den Bildern umsehen können. Eigentlich schreibe und zeichne ich für mich, für das Kind in mir."

7 von 7 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Gratisbrote. Greifen Sie zu!
Von rrrock
Es gibt Kinderbücher, es gibt Bücher für Kinder, es gibt Kinderbücher für Erwachsene und es gibt Bücher für Kinder, die auch für Erwachsene geschrieben wurden (damit letztere beim Vorlesen nicht ganz so schnell einschlafen). Und es gibt Higgelti Piggelti Pop! oder Es muss im Leben mehr als alles geben, das opus magnum Maurice Sendaks, das vielleicht schönste Buch für Kinder und Erwachsene, das es überhaupt gibt."Einst hatte Jennie alles. Sie schlief auf einem runden Kissen im oberen und auf einem viereckigen Kissen im unteren Stockwerk. Sie hatte einen eigenen Kamm, eine Bürste, zwei verschiedene Pillenfläschchen, Augentropfen, Ohrentropfen, ein Thermometer und einen roten Wollpullover für kaltes Wetter. Sie hatte zwei Fenster zum Hinausschauen und zwei Schüsseln für ihr Futter. Und sie hatte einen Herrn, der sie liebte."Higgelti Piggelti Pop! handelt von Jennie, einem kleinen, britisch anmutenden Hund mit wuscheligem Fell, großem Appetit und einem höchst unzufriedenem Naturell. Jennie, die alles hat, und doch nicht glücklich ist, packt eines Tages alles, was sie besitzt, in eine große Ledertasche mit goldener Schnalle verlässt zu mitternächtlicher Stunde ihr trautes Heim. Ihre abenteuerliche Reise endet nach vielen Abenteuern (Zappelmagen! Löwenrachen!) und schicksalschweren Begegnungen mit Milchmännern, Stubenmädchen, schweinernen Talentscouts, Babies, die nicht essen wollen, Löwen, die Babies und Kindermädchen zum Fressen gern haben und fülligen Damen in Weiß schließlich auf Schloß Anderswo, als Hauptdarstellerin in Frau Hules Welttheater. Reich an Erfahrung ist sie nun und: ein Star. Das mutet surreal an, doch keine Sorge: In Jennies Welt wirkt das alles ganz normal. Und weil ein wenig Jennie scheinbar in jedem von uns steckt, wird man geradezu neidisch ob des Entwicklungsgangs, den die Protagonistin nimmt.Damit hätte die Geschichte durchaus das Zeug für ein moralinsaures pädagogisches Lehrstück, wäre da nicht der unglaubliche Humor Sendaks, der seine Protagonisten und ihre Existenz (die zugleich unsere Existenz ist) mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit im Skurrilen und Surrealen verankert, die in der amerikanischen Literatur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in dieser Vehemenz eigentlich nur noch bei Thomas Pynchon zu finden ist. Und wahrscheinlich ist gerade dies der Schlüssel dazu, warum dieses Buch über alle Altersgrenzen hinaus so begeistert: Kinder wundern sich nicht über ein Schloß Anderswo, von dem keiner der Beteiligten weiss, wo es überhaupt genau liegt (nur der Löwe kennt den Weg); sie staunen vielmehr darüber. Erwachsene hingegen staunen darüber, dass sie sich nicht wundern. Kinder spüren einen leichten Grusel angesichts des großen weißen Hauses am Rande der Stadt; Erwachsene auch, nicht, weil sie das weiße Haus als psychiatrische Klinik deuten (was in jedem anderen Kontext nahe läge), sondern weil sie sich auf eine traumartige Weise daran erinnern werden, wie es war, als einem beim Gedanken bei weißen Häusern an Stadträndern noch ein leichter Schauder durchfuhr.Durch gerade diese Traumartigkeit ist dieses Buch auf eine geradezu unheimliche Weise unmittelbar und bedarf eigentlich keiner Deutungen und Interpretationen, um verstanden zu werden - obgleich gerade die Traumnähe zu tiefenpsychologischen Deutungen einladen würde. Unweigerlich würden diese aber diesen kleinen, in sich schlüssigen Kosmos zerstören, der keine Weisheiten parat hält, sondern zum Staunen und Lachen einlädt. Insofern liest sich Higgelti Piggelti Pop! besser mit Kinderaugen - aber ganz gleich, wie man dieses Buch liest: Wer Jennie einmal kennengelernt hat, vergisst sie nicht wieder.Vierzig Jahre ist es nun her, dass dieses großartigste aller Kinderbücher in deutscher Sprache erschienen ist. In amerikanischer Sprache erschien es bereits zwei Jahre zuvor, also 1967, unter dem Titel Higglety Pigglety Pop! or There Must Be More to Life und bereits die feine Doppeldeutigkeit des Titels zeigt, vor welche Herausforderungen sich Hildegard Krahé gestellt sah, die die großartige deutsche Übersetzung aus dem Amerikanischen besorgt hat. Denn auch darin ist dieses Buch herausragend: Es wartet mit einer Übersetzung auf, die dem Original in Witz, Ironie und subtilem Sprachgebrauch in nichts nachsteht. [zuerst veröffentlicht vom Autor dieser Rezension auf seinem Blog http://kulturbeschau.blogger.de]

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+! Higgelti Piggelti Pop!: Es muß im Leben mehr als alles geben Reviewed by Lek on Saturday, January 12, 2013 Rating: 4.5

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