Monday, January 28, 2013

~+ Kaiser Friedrich II. (1194-1250): Welt und Kultur des Mittelmeerraums






Produktinformation

  • Amazon-Verkaufsrang: #416686 in Bücher
  • Veröffentlicht am: 2008-02-01
  • Abmessungen: 1.60" h x
    9.20" b x
    11.20" l,
    5.80 Pfund
  • Einband: Gebundene Ausgabe
  • 544 Seiten

Kundenrezensionen

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3 von 3 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Genial
Von Ben
Für viele Genies, wie Mozart, Kopernikus, Gaudi oder Picasso, gilt, dass Sie ihrer Zeit weit voraus waren und ihre herausragende Begabung von Zeitgenossen nicht erkannt wurde. Die Werke dieser Genies sind in ihrer Zeit häufig sogar umstritten und abgelehnt worden und fanden erst Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte danach Anerkennung und Würdigung. Friedrich II. war ein solches Universalgenie, der als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zu seiner Zeit höchst umstritten, verfolgt und verbannt wurde. Erst Jahrhunderte später setzte ein tieferes Interesse an seiner Person und seinen Werken ein. Doch diese Auseinandersetzung blieb bis heute lückenhaft, weil viele Spuren zu diesem außergewöhnlichen Menschen ("stupor mundi") bereits durch die Zeit verlorengegangen waren und weil viele Forscher, die sich auf Spurensuche zu ihm aufmachten, bereits vorgefertigte Meinungen besaßen, die wiederum durch ihre Zeit und ihren ideologischen Hintergrund gefärbt waren. Dies gilt vor allem für die Forscher des 19. Jahrhunderts und die aus der Zeit des deutschen Nationalsozialismus. Friedrich II. war ein Universalgenie, der epochale Leistungen auf dem Gebiet der Ornithologie, der Philosophie, der Politik, des Rechtswesens und der Baukunst geleistet hat. Er hat die Welt verändert ("immutator mirabilis"). Eine seiner Burgen, das Castel del Monte ist in seiner Rätselhaftigkeit und Einzigartigkeit bis heute nicht entschlüsselt und gibt Anlass zu vielen Spekulationen, ob es sich bei dem Castel um ein Astrologisches Instrument (ähnlich Stonehenge) handelt, oder um ein verschlüsseltes Zahlenrätsel als Hinweis auf die Grablegung in der Cheopspyramide oder um eine Nachbildung der Kaiserkrone oder etwas ganz anderes. Genauso rätselhaft erscheint die Person Friedrich II. bis heute.Dieses Buch ist ein Katalog, der anlässlich der Landesausstellung 2007in Oldenburg über Friedrich II in entstanden ist. Es ist ein Vielautorenbuch der profiliertesten europäischen Wissenschaftler. Der erste Teil des Buches (315 Seiten) widmet sich in insgesamt 23 Aufsätzen (Essays) den verschiedenen Aspekten von Friedrich II.. Im zweiten Teil (Seiten 318 bis 509) ist der eigentliche Ausstellungskatalog. Hierwerden die einzelnen Ausstellungstücke beschrieben und erklärt. Ein Glossar sowie ein Literatur- und Quellenverzeichnis komplettieren das Werk. Das ganze Buch ist überaus reich bebildert und von höchster Druckqualität und Farbwiedergabe.Für den, der Ausstellung nicht besucht hat, aber mehr über Friedrich II erfahren möchte ist der erste Teil mit den Aufsätzen und Farbtafeln ein Muss. Ich halte dieses Buch für die beste Informationsquelle über diesen Mann und den Stand der Forschung. Die Kapitelgliederung erlaubt ein relativ rasches und gezieltes Nachlesen über einen umschriebene Aspektes dieses Genies. So gibt es ein Kapitel über seine Bauwerke, eines über das weltberühmte Buch von der Beizjagd, über seine Papstpolitik, über seinen so einzigartigen, unblutigen Kreuzzug mit Rückeroberung Jerusalems und auch eines über seine vier Ehefrauen und seine Geliebten. Bei Vielautorenbüchern kommt es leicht zu Wiederholungen, weil eben die verschiedenen Autoren ein und das gleiche Detail beschreiben. Diese Wiederholungen sind hier aber kaum anzutreffen. Man kann die Aufsätze in chronologischer Reihenfolge lesen, aber das ist keinesfalls zwingend, weil eben kein Kapitel das Wissen des vorangegangenen voraussetzt. Jeder Aufsatz ist von höchster wissenschaftlicher Professionalität. Das Kapitel über Friedrichs mathematischen Überlegungen und seine Auseinandersetzung mit Fibonacci habe ich nicht verstanden. Auch das Kunsthistorische Kapitel, dass die Entwicklung der Bautechnik in seiner Zeit beschreibt, war zu schwer für mich. Trotzdem hat sich der Kauf dieses Buches für mich gelohnt. Selten habe ich ein Buch als so unterhaltsam und gleichzeitig so informativ erlebt. Und auch die Abbildungen können einen ins Träumen und Staunen bringen.

2 von 2 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Der größte Regent des Mittelalters
Von Wilfried
Keine Herrschergestalt des Mittelalters ist faszinierender. Seines Erbes beraubt, macht sich ein Gassenjunge auf, zum mächtigsten Herrscher seiner Zeit zu werden. Wer wissen will, was Rechtsstaat eigentlich ist, und wie ein Herrscher ohne Blutvergießen ein Kreuzzug erfolgreich beenden konnte, der sollte sich mit diesem Mann befassen.Es war sicherlich sehr weise, wenn ein Papst - wie kürzlich geschehen - gerade die heutige Generation von Abgeordneten an die edlen Wünsche des jungen Königs Salomon nach gerechter Herrschaft erinnerte und klarstellte, dass ein Staat ohne Recht nur noch eine Räuberbande ist. In Zeiten, in denen die Staaten offenbar nur noch dem Diktat der Banken folgen, ist das sehr aktuell. Eigenartig ist nur, dass frühere Kirchenführer einen Herrscher wie den Staufer-Kaiser Friedrich II, der die Kaiseridee noch ernst nahm ( der Kaiser als Institution Gottes zur Gewährleistung von Recht und Ordnung in der Welt) und sein Leben lang dafür kämpfte, dem Volk den Zugang zum Recht zu garantieren (direkte Beschwerde beim Kaiser über Richter möglich, kein Richter durfte dort richten wo er gesellschaftlich verbunden war, nur der Kaiser und nicht die reichen Kaufleute sollte Richter einsetzen und kontrollieren dürfen ) stets wie einen Feind der Menschheit, ja den 'Satan im Menschengestalt' behandelt und zur Ausrottung seines Geschlechts beigetragen haben. Das war vielleicht die folgenschwerste Verschwörung des Mittelalters, die ' obschon allerbester Filmstoff - aus 'unerfindlichen Gründen' bis heute nicht filmisch aufgearbeitet worden ist. Die Menschen müssen ja vielleicht auch vor der Erkenntnis geschützt werden, was eigentlich ein wahrer Rechtsstaat ist, und dass die Kirche selbst an der Unterdrückung dieser Idee maßgeblich beteiligt war. Die Kirche muss ihre eigene Geschichte aufarbeiten, dann darf sie Andere belehren. Das Mittelalter und die Gegenwart, nicht nur die italienische Geschichte, kann nur mit Friedrich II. verstanden werden.

1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Ein kluger Kaiser.
Von Helga König
Dieses reich bebilderte Buch ist der Katalog zu einer gleichnamigen Ausstellung, die im Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg gezeigt wurde und die ich leider nicht besucht habe.Thematisiert wird Kaiser Friedrich II. (1194-1250), der auf Sizilien am dortigen Königshof mit arabisch-jüdisch-byzantinisch-normanischer Mischkultur verbrachte seine Kindheit verbrachte. Dort schulte er einst sein diplomatisches Talent. Er besaß vielseitige kulturelle Interessen, auch Fremdsprachenkenntnisse und ein universelles Denken. Durch sein Falkenbuch, das in einem Essay von Michael Menzel näher beleuchtet wird, setzte er sich ein literarisches Denkmal. Friedrich II. schätzte philosophische Dispute und gründete die Universität Neapel. Im Rahmen von insgesamt 23 Essays lernt man diesen Herrscher näher kennen, der, wie man dem Klappentext bereits entnehmen kann, für die einen ein skrupelloser Politiker, ein Ketzer und Verräter der Christenheit und für die anderen ein aufgeklärter Regent und Vertreter der Reformation war.Es ist unmöglich auf all die komplexen Inhalte der Essays im Rahmen der Rezension näher einzugehen, weil diese Essays nämlich wirklich alle Facetten Friedrichs, seiner Politik, der Kultur in jener Zeit und seiner individuellen Gepflogenheiten thematisieren. Besonders interessant ist der Essay, der sich mit Friedrichs Weltherrschaftsgedanken befasst und jener, der ihn als Freund der Muslimen thematisiert. Man erfährt übrigens auch Näheres zu seinen Ehefrauen. Friedrich II. war insgesamt viermal verheiratet und wurde viermal Witwer. Demnach hatte er wenig Glück in diesem Zusammenhang. Seine vierte Frau verstarb am Tag der Eheschließung.Sehr lesenswert ist der Essay von Dankeart Leistikow mit dem Titel "Castel del Monte im Lichte der Forschung", dessen Geheimnisse noch immer nicht restlos entschlüsselt zu sein scheinen. Friedrichs Falkenbuch, sein berühmtes Werk über die Beizjagd, ist Gegenstand eines anderen Essays. Der Kaiser beschreibt in diesem Buch die Beitz als Paradebeispiel zwischen Mensch und Natur, (vgl.: S.260).Der Katalogteil enthält viele Dokumente und Gegenstände aller Art, die auf der Ausstellung zu sehen waren. Alle Objekte werden ausführlich erläutert. Am meisten beeindrucken mich die Astrolabien, deren Handhabung mir nicht ganz klar ist, von denen ich aber weiß, das es Multifunktionswerkzeuge sind, die man schon in der Spätantike kannte und mittels derer man u.a. Himmelskörper bestimmen kann. Friedrich wird sie sich sicher schon früh haben erklären lassen. Das schließe ich aus seinem unbändigen Wissendurst, der diesen Kaiser mir so sympathisch macht.Ein Buch, dass ich historisch Interessierten gerne empfehle.

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~+ Kaiser Friedrich II. (1194-1250): Welt und Kultur des Mittelmeerraums Reviewed by Lek on Monday, January 28, 2013 Rating: 4.5

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