Produktinformation
- Amazon-Verkaufsrang: #832439 in Bücher
- Veröffentlicht am: 2004
- Einband: Gebundene Ausgabe
- 462 Seiten
Kundenrezensionen
Hilfreichste Kundenrezensionen
9 von 9 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Bigband-Ära von einem Insider beschrieben
Von Windeln
Als Freund der Swing-Ära, die ja vor allem durch Bigbands geprägt wurde, war ich sehr enttäuscht, wie wenig die Bigbands in Jazzbüchern berücksichtig wurden. Z. B. in Behrendts 927-seitenstarken "Jazzbuch" machen Bigbands nur 40 Seiten aus. Über die Goodman-Ära (benannt nach dem "King of Swing" Benny Godman) wird darin nur unglaubliche zweieinhalb Seiten berichtet. Und einer der beliebtesten und eingängigsten Bigbandleiter - Glenn Miller - wird in dem Werk nur zweimal beiläufig erwähnt.Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass wir auch ein Buch über die goldene Ära der Bigbands haben. Zunächst wollte ich das Buch nicht kaufen, da es sich laut Angaben von Amazon um ein winzig kleines Buch handeln sollte und das für Euro 35! Dann habe ich das aber bezweifelt. Und siehe da, tatsächlich hat das Buch ein sehr großes Format mit: 24 (Höhe) x 15 (Länge) x 5 cm (Dicke).Das amerikanische Original erschien zuerst 1967 und wurde dann bei späteren Auflagen immer wieder erweitert. Die vorliegende Ausgabe von 2004 ist die erste deutsche Fassung. Aufstieg, Blüte und Niedergang der Bigbands und des Swing werden eingehend geschildert. Auch die spätere Rolle der Swingbigbands bis heute wird beschrieben.Das Buch ist angenehm und ehrlich geschrieben. Es sind auch viele Fotos enthalten, wenngleich ich mir da mehr gewünscht hätte. Leider fehlt ein Sach- und Personenverzeichnis. Dafür ist das Werk sehr differenziert gegliedert. So werden 52 Bigbandleiter getrennt betrachtet mit 2 bis 30 Seiten und sind im Inhaltsverzeichnis getrennt aufgeführt. Dem von mir hoch geschätzten Glenn Miller werden z. B. 25 Seiten gewidmet.Der Autor war Teil der Bigbandszene von Anfang an. Er kannte fast alle Größen aus der Branche persönlich. Ab 1935 war er einer der ersten Mitarbeiter des Magazins "Metronome", das eines der besten Informationsquellen in Sachen Bigbands der Swingära war. So konnte er auf seine und andere Veröffentlichungen in der Zeitschrift zurückgreifen. Oft zitiert er sich auch selbst. Er wurde für seine Arbeit mit einen Grammy ausgezeichnet.Fazit. In diesem umfangreichen Werk erfährt man alles Wichtige über Aufstieg, Blüte und Niedergang der Bigbands in der Swing-Ära. Trotz des teuren Preises kann ich das wunderbare Buch jedem Liebhaber der Swing-Ära empfehlen.
5 von 5 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
Habe ich mir gestern gekauft ... somit endete der Samstag Abend erst am frühen Morgen!
Von Karl-Heinz Adolphs
Irgendwie hatte ich das tolle Buch von George T. Simon aus dem Gedächtnis verloren ... weil ich der Meinung war, es gäbe dieses Buch nur im Original. Nichts gegen Originale - manche Filme sehe ich lieber in Englisch als in deutsch - aber 462 Seiten? Nun fand ich es in einer deutschen Übersetzung, mit dem wunderbaren Vorwort von "Frankie-Boy" himself und angereichert mit einem netten Geleitwort von "Paulchen Kuhn".Ich mag Bücher, die so aufgeteilt sind, dass ich z.B. wie in diesem Falle einfach mittendrin anfange zu lesen, weil ich unbedingt wissen möchte, wie GTS die "Benny Goodman - Story" auf seine Weise beschreibt. So kann man sehr gut nachlesen, wann und warum z.B. Gene Krupa die Goodman-Band verlassen hat. Dann findet man natürlich sofort unter dem Stichwort "Gene Krupa" die Geschichte, wie es mit ihm und seiner neu gegründeten Band weiter ging. (Das Krupa - wie man es oft vermutete - die Band verlassen habe, weil er es angeblich leid wäre, jeden und jeden Abend immer wieder das alte Schlachtross "Sing, Sing, Sing" spielen zu müssen, hat sich dann doch nicht bestätigt - zumal dieses Stück in seinen ganzen Facetten immer noch zu meinen Lieblingsstücken gehört.)Im zweiten Teil des Buches werden sie alle beschrieben - von Charlie Barnet über Count Basie, Cab Calloway, von Xavier Cugat über Ellington, Goodman, Henderson bis Jimmy Lunceford, Glenn Miller, Buddy Rich und Artie Shaw. Und vergesst mir meinen lieben Chick Webb nicht. Auch einen meiner Lieblinge, Ray Noble, der Anfangs in den 30ern und nach seinem Amerika-Aufenthalt wieder eine der besten Dance- & Swing-Bands in "Good Old England" leitete - oft mit dem phantastischen "Crooner" Al Bowlly zusammen - habe ich hier im Buch gefunden.Natürlich interessieren mich auch die Kapitel über die etwas unbekannteren - zumindest in Deutschland - amerikanischen Band-Leader und deren Orchester wie etwa Dick Jurgens, Hal Kemp, Kay Kyser. Kyser? Sagt mir doch was ... wer hat nicht früher auf BR 4 im Radio Sonntags abends regelmässig die Schellack-Souvenirs gehört; wenn ich Tatort guckte, nahm ich sie mir auf Cassette auf. Und so kam mir beim Lesen über Kay Kyser wieder jene Sendung in den Sinn, in der der Moderator einen Rarität vorstellte, Kysers Interpretation des Musikstückes "Three Little Fishes", unnachahmlich vorgetragen durch die Band-Sängerin Sully Mason. Auch an den in der Band spielenden guten Trompeter Merwyn Bogue, den alle nur (warum auch immer) "Ishkabibble" nannten, wurde ich beim Lesen erinnert. "Ishkabibble" kannte ich nur durch die Schellack-Souvenirs.Ich sitze auf dem Balkon mit wie üblich Kopfhörer, Pfeife und Whisky und höre dank meines Notebooks genau das, was ich gerade lese. Trotz meiner viele tausend Jazz- und Big-Band Titeln meiner Musik-Sammlung stelle ich schnell fest, ich habe doch noch nicht alles. Muss ich eigentlich auch gar nicht, aber ... die Geschichten über Dick Jurgens und Kay Kyser haben mich noch beim Lesen veranlasst, im Net bein Amazon usw. nach diesen beiden Orchestern zu suchen ... nun wird mir in Kürze u.a. eine CD mit dem lustigen "Three Little Fishes" ins Haus geliefert - damals vor fast 30 Jahren noch fast undenkbar.So wird mir in Zukunft diese hervorragend geschriebene "B-B-B" (Big-Band-Bibel) ein lesenswerter Begleiter und Informations-Spender sein, wenn ich gemütlich meine Musik höre ... aber nicht nur dann.Fazit: Ihr glaubt gar nicht, wie schnell sich 462 Seiten lesen lassen, wenn es so spannend dargestellt ist wie in diesem Falle hier.Danke, "George"!!!
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Hervorragende Lektüre!
Von Erhard Rigol
Hier schreibt jemand (George T. Simon), der wirklich Ahnung von der goldenen Ära der Big Bands hat. Sachkundig und authentisch. Man muss diesem Autor dankbar sein.Ich habe gleich zwei Bücher bezogen; ein Buch verschenke ich an einen Freund, der demnächst "50" wird.
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