Thursday, December 6, 2012

+! Odyssee






Produktinformation

  • Amazon-Verkaufsrang: #580893 in Bücher
  • Veröffentlicht am: 2007-09-17
  • Einband: Gebundene Ausgabe
  • 448 Seiten

Kundenrezensionen

Hilfreichste Kundenrezensionen

43 von 43 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Gelungene Neuübersetzung, schöne Ausgabe
Von Carl Sommer
Es ist eine alte Frage, ob man die Odyssee wie das Original in Versen, das heisst in Hexametern übertragen soll, oder ob man den Inhalt in einer Prosafassung direkter mitteilen kann. In seiner Uebersetzung von 1958 hat sich Wolfgang Schadewaldt für Prosa entschieden. Kurt Steinmann bringt nun im Jahr 2007 eine Neuübersetzung in Hexametern.Wir dürfen feststellen, dass die Neuübertragung in Hexametern vollauf gelungen ist. Es kommt nicht nur der Inhalt präzise durch, sondern wir erleben auch den Sprachrhythmus der vierundzwanzig "Gesänge" Homers.Die Odysee wurde ungefähr in der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts v.Ch. in griechischer Schrift aufgezeichnet. Faszinierend, wie die Leiden und Abenteuer des Odysseus noch für uns heutige Leser lebendig werden.Die Befürchtung, durch das Versmass würde die Sprache künstlich und gezwungen, ist unbegründet. Die Verse lesen sich leicht und flüssig. Die Sprache ist einfach, ohne Altertümelei, und Steinmann hält sich möglichst genau an die originellen bildhaften Wendungen der Vorlage.Das Buch ist schön gestaltet, grosses übersichtliches Schriftbild. Auf die Illustrationen hätte ich auch verzichten können, doch das ist Geschmacksache. Gesamthaft ein schöner Erwerb, der einem noch auf Jahre hinaus Freude machen wird.

7 von 12 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Ein Lob der Ehe
Von Niclas Grabowski
Wer die Beiträge dieses Rezensenten öfters liest, der wird sich kaum wundern, dass dieser den besonderen Reiz dieser zauberhaften Geschichte vor allem in den dort dargestellten Frauenfiguren sieht. Denn was hier erzählt wird, ist die Geschichte eines glücklichen Ehemanns, den dann doch die Abenteuerlust aus seiner Heimat in die Ferne treibt - wenn auch erst nach einigem Widerstand (wie in der Ilias bzw. in deren Vorgeschichte erzählt wird). In der Ferne bleibt er denn gleich zwanzig Jahre. Und vor allem in den letzten zehn davon, über die in der Odyssee berichtet wird, begegnet diesem verheirateten Mann eine Reihe wirklich verführerischer Frauen. Und - wen wundert es - er kann da einfach nicht immer nein sagen.Da gibt es zum Beispiel die sprichwörtlich gewordene Kirke, die als Hexe - so heißt es im klug geschriebenen Nachwort dieses Buches - volle sexuelle Erfüllung verspricht. Aber so schön das ja ist, dies kann natürlich keine Dauer haben. Zumal sie mit den Gefährten des Geliebten so ihre Probleme hat. Denn die wirklich richtige Frau muss die Saufkumpane des Mannes auch akzeptieren, ohne sie gleich in Schweine zu verwandeln (selbst wenn sie sich mal so verhalten). Dann gibt es da Kalypso, bei der unser Held immerhin sieben Jahre bleibt. Auch diese, wohl gottgleiche Frau setzt durchaus auf sinnliche Seiten, um einen Mann an sich zu binden, zerstört damit aber auch die Persönlichkeit des abhängig gewordenen Odysseus, der sich erst selbst wieder finden muss, frei sein muss, um schließlich seine Erfüllung zu finden. Dann gibt es da noch Nausikaa, ein Bild voller Unschuld, dabei zu jung, und doch sieht man hier das Potential einer späteren großen Liebe. Aber im Jetzt und Hier, als Frau, ist sie eben auch nicht die Richtige. Und zu der Gruppe der umwerfenden Frauengestalten muss man wohl auch die Sirenen zählen, denn Frauen können ja auch Monster sein, insbesondere wenn sie Männer mit ihrem Gesang zu sich locken und dann an Klippen zerschellen lassen, ohne sie weiter zu beachten (hier sind nach Meinung des Rezensenten Moderatorinnen des italienischen Fernsehens abgebildet).Heute wie damals ist der Höhepunkt der weiblichen Welt wohl in Penelope zu finden. Zwar würde ich heute von einer Ehefrau keine zwanzig Jahre Wartezeit auf den vermeintlich toten aber zumindest verschwundenen Ehemann mehr erwarten. Auf der anderen Seite: Dass unter hundert Freiern, also sich bewerbenden Singles, kein einziger, vernünftiger Mann ist, das ist wohl eine Erfahrung, die Frauen auch in der Neuzeit immer wieder machen müssen. Und wie man durch Penelope lernt, es lohnt sich doch auf den richtigen zu warten. Selbst wenn dieser dann nach seiner Rückkehr bald wieder aufbrechen muss. Fast könnte man an die Reisepläne eines modernen Consultants denken. Zugegeben, Alice Schwarzer mag es nicht begrüßen, dass mehrfache, eheliche Untreue hier so einfach vergeben wird. Auf der anderen Seite: Hier geht es doch immerhin um Odysseus, den Bezwinger der unbesiegbaren Mauern von Troja, oder? Vielleicht ist auch das Verzeihen in einer Ehe eine notwendige Fähigkeit. Und was wird in dieser Geschichte denn anderes idealisiert als gerade dieses Leitbild einer unzerstörbaren Gemeinschaft von Mann und Frau?Wir sehen, es hat sich eigentlich seit damals nichts verändert. Seit mindestens 2.600 Jahren schlagen sich die Menschen mit denselben Themen herum. Eine der ältesten, überlieferten Dichtungen der Menschheit hat uns heute immer noch etwas zu sagen. Allerdings ist der Fluss der Erzählung nicht immer ganz modern. Ausgiebig wird mit Rückblenden gearbeitet. Ständig setzt die Handlung aus und jemand fängt an, von der Vergangenheit zu erzählen. Und dann gibt es noch unglaublich viele Verweise auf eine mir nicht immer bekannte Sagenwelt und auf Geschichten von (wahrscheinlich) anderen Werken desselben Autors.Und auch die Hexameter sind nicht wirklich sexy. Das Buch liest sich für mich leider keinesfalls flüssig. Ich muss meinem alten Lateinlehrer hier noch einmal deutlich widersprechen. Auch in deutscher Übersetzung sind die Verse kein Genuss. So muss ich gestehen, das Werk nicht in der hier niedergeschriebenen Form am Stück gelesen zu haben. Ich habe es eher wie ein Nachschlagwerk verwendet. Auf Basis von Sekundärliteratur erschließt sich die Geschichte einfacher. Aber dann ist es auch wieder großartig, im Original die Verse nachlesen zu können. Und dann zeigen sich doch einzelne, einfach faszinierende, aufregend zu lesende Texte. So zum Beispiel die durchaus dramatische Schilderung der Totenwelt.Als Buch ist das ganze natürlich recht teuer, aber es ist solide gemacht, hat schöne Illustrationen, ein schönes Nachwort und einige hilfreiche Anhänge.

21 von 41 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
3Kein Vergleich mit Schadewaldt
Von Jorge
Die Übersetzung ist ein bißchen dünn und ein bißchen spießig, besser zwar als die altbackenen Übersetzungen von Weiher und Hampe, kein Vergleich aber mit der unübertroffenen Schadewaldt-Übersetzung. Wo es bei Schadewaldt heißt: "Welch Wort entfloh dem Gehege deiner Zähne!", heißt es bei Steinmann : "Welch Wort entschlüpfte dem Zaun deiner Zähne!" Ich kann mir nicht helfen, aber bei der Steinmann-Übersetzung muß ich immer an einen kleinen Buchhalter mit Dichtungsambitionen denken.

All 3 Kundenrezensionen anzeigen ...


Kaufen Odyssee

This Page is a participant in the Amazon Services LLC Associates Program, an affiliate advertising program designed to provide a means for sites to earn advertising fees by advertising and linking to Amazon.de
CERTAIN CONTENT THAT APPEARS ON THIS SITE COMES FROM AMAZON SERVICES LLC. THIS CONTENT IS PROVIDED "AS IS" AND IS SUBJECT TO CHANGE OR REMOVAL AT ANY TIME.

share this article to: Facebook Twitter Google+ Linkedin Technorati Digg
+! Odyssee Reviewed by Lek on Thursday, December 6, 2012 Rating: 4.5

0 comments:

Post a Comment

Blog Archive