Monday, December 3, 2012

&! Kaiser Friedrich der Zweite: 2 Bände






Produktinformation

  • Amazon-Verkaufsrang: #2972803 in Bücher
  • Veröffentlicht am: 1994-05
  • Einband: Gebundene Ausgabe
  • 373 Seiten

Produktbeschreibung

Kantorowicz, Ernst: Kaiser Friedrich der Zweite, Hauptband + Ergänzungsband, Mit Bildtafel2, Stuttgart, Klett-Cotta 1994, 551+373 S., OLwd., Schutzumschläge fehlen, sonst sehr gut erhalten

Kundenrezensionen

Hilfreichste Kundenrezensionen

68 von 71 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
4Unter dem Schleier der Ideologie sehr lesenswert
Von Michael Dienstbier
"SEINEN KAISERN UND HELDEN/DAS GEHEIME DEUTSCHLAND [...] daß auch in anderen als gelehrten Kreisen eine Teilnahme für die großen deutschen Herrschergestalten sich zu regen beginne - gerade in unkaiserlicher Zeit".

Diese der 1931 erschienenenden Erstausgabe vorangestellte Bemerkung belegt in aller Deutlichkeit das Weltbild des Verfassers. Von den Wirren der späten Weimarer Republik wenig erbaut, legt Kantorowicz hier ein eine völlig unkritische und verherrlichende Darstellung des Stauferkaisers vor, um, in unkaiserlicher Zeit, an den Ruhm und Glanz des vergangenen "Deutschlands" zu erinnern.

Wir haben es hier also mit national-konservativer, monarchistischer Geschichtsschreibung zu tun, die erst gar nicht versucht so etwas wie historische Objektivität vorzutäuschen.Sämtliche Handlungen Friedrichs werden einseitig positiv dargestellt: seine Hauptgegner, die Päpste Innocenz III sowie Gregor IX, werden als Antichristen dargestellt, der Aufbau eines Beamtenapparates in Sizilien nehme den modernen Staat vorweg, die "Rückeroberung" Jerusalems als gebannter Kaiser zeige, wer der wahre Schützer der Christenheit sei und selbst die grausamen Babyexperiment seien doch nur Ausdruck seines hohen wissenschaftlichen Interesses gewesen und somit zu verzeihen.

Trotz dieses verklärten und ideologischen Berichtes bleibt dieses Werk lesenswert, da es

a) hervorragend geschrieben und erzählt ist und

b) auf einer schier unglaublichen Menge an Quellenmaterial basiert, so dass es, trotz aller sonstigen Vorbehalte, sämtliche wissenschaftliche Kriterien übererfüllt.

Kantorowicz selbst hat sich zuerst geweigert, das Buch nach dem 2. Weltkrieg neu aufzulegen. Der Stil, in dem das Werk verfasst sei, sei nach den Erfahrungen der Nazi Diktatur einfach nicht mehr zu ertragen, so der Autor.Es kommt zudem noch hinzu, dass auf dem Cover der Erstausgabe ein silbernes Hakenkreuz abgebildet ist. Dies ist allerdings kein Hinweis auf eine Affinität des Autors zum Nationalsozialismus. Das Hakenkreuz war, schon bevor die Nazis es für sich benutzten, das Symbol eines Literatenkreises um den Dichter Stefan George, zu dem Kantorowicz gehörte.

Fazit: unter dem ideologischen Schleier verbirgt sich eine klasse Biographie Friedrichs II. Eine textkritische Herangehensweise ist bei diesem Werk aber besonders wichtig und entscheidend. Das Buch ist zudem nicht nur lesenswert als Darstellung des Zeitraums zwischen 1194 und 1250, sondern eben auch als Mentalitätsbericht der national-konservativern Intelligenz gegen Ende der Weimarer Rebublik.

1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
3Großer Wurf, und doch veraltet und irreführend
Von Serenus Zeitblom
Seit vielen Jahren lag "Kaiser Friedrich II." (Klett-Cotta 1985) auf dem Stapel. Zum Anlass der Mannheimer Staufer-Ausstellung begann ich endlich mit Energie. Nach immerhin etwas über hundert Seiten war mir dann meine leider knappe Lese-Zeit zu schade. Warum ich das Buch zuklappte und dies gleichwohl auch mit Bedauern tat, in Kürze.Veraltet ist das Buch. Zum einen im historischen Ansatz. Kantorowicz kennt viele Quellen und Geschichtsschreiber, doch zur wissenschaftlichen Quellenkritik oder zu tieferem Einstieg in die Zeit quält er sich hier eben so gut wie überhaupt nicht. Das wäre Voraussetzung eigentlich bereits im Studium (Es sei da auch der zweite Band erwähnt, in dem Kantorowicz Jahre später zumindest die Belege nachgeholt haben soll). Veraltet ist auch der Ansatz: wo sind ergänzend die sonstigen Quellen, die Funde, wirtschaftliche und soziale Ansätze? Das hätte Kantorowicz natürlich auch 1927 schon kennen können.Friedrich II. war eine solche Projektionsfläche positiver wie negativer Ressentiments - und ist es heute noch, dass noch einmal mehr Obacht geboten ist.Das äußerst positive Bild Friedrichs II. in diesem umfangreichen Buch verrät mehr über Kantorowicz und seine Wunschphantasien. Ein südländisch beeinflusstes Reich statt einem kalt-norddeutschen, ein starker Staat gegen einen bösen, Ränke schmiedenden Papst, vielleicht auch eine Integration des Fremden, Andersgläubigen, um so noch stärker und gnadenlos den Stahl für das deutsche Imperium Romanum zu schmieden, im Mittelalter wie eben in den 1920-ern. Friedrich II. wird da schon fast als der Messias gepinselt.Ganz klar steht das Buch unter dem Stern des Nationalismus. Ursprünglich aus einer jüdischen Großbürgerfamilie Posens kommend, hatte Ernst Kantorowicz in entsprechenden Heidelberger Kreisen des "Geheimen Deutschlands" um Benn und Co. verkehrt, vorher war er in Freikorps tätig. Die Widmung in diese Richtung zumindest wurde in der Nachkriegsausgabe geglättet. Das Buch sei nicht überarbeitet, so die Einleitung von fremder Hand. Kantorowicz sehe aber vieles (1960-er) mittlerweile anders als 1927, dem ursprünglichen Erscheinungsjahr.Sprachlich taucht Kantorowicz leider immer wieder in den wabernden, übersteigerten Gottfried-Benn-Stil-Nebel (das ist bis auf vielleicht noch Klaus Hildebrand heutzutage zurecht in der Geschichte ausgestorben). Wie gesagt: irgendwann war daher einfach Schluss.Weswegen dann immerhin noch drei Sterne? Die Quellenübersicht ist definitiv gegeben, das Buch ist auch erfrischend originell. Solange man es überhaupt nicht für bare Münze nimmt und eher als Werk über Kantorowicz selbst und seine Auffassungen liest, mag es sein Geld wohl halbwegs wert sein. Wenn. - Ich jedoch werde mich jetzt eher den anderen Büchern des hohen Stapels widmen :-).

0 von 3 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Kaiser Friedrich der Zweite
Von Antonie Oeller
Das Buch ist gut angkommen, wurde auch begonnen zu lesen.Ich habe es gekauft auf Empfehlung und diese war super.

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&! Kaiser Friedrich der Zweite: 2 Bände Reviewed by Lek on Monday, December 3, 2012 Rating: 4.5

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