Saturday, December 1, 2012

+! Edvard Munch und das Unheimliche






Produktinformation

  • Amazon-Verkaufsrang: #1064741 in Bücher
  • Veröffentlicht am: 2009-10-16
  • Einband: Gebundene Ausgabe
  • 304 Seiten

Kundenrezensionen

Hilfreichste Kundenrezensionen

1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Geister der Nacht, Träume und Alpträume, Tod und Teufel...
Von Helga König
Diese Publikation erschien anlässlich der Ausstellung "Eduard Munch und das Unheimliche", die im Leopoldmuseum in Wien vom 16.10.2009-18.1.2010 stattfand.In diesem Bildband sind über 200 Werke folgender Künstler abgelichtet: Cuno Amiet, Arnold Böcklin, Aroldo Bonzagni, Klemens Brosch, Jules de Bruycker, Frantz Charlet, Francois Bicolas Chifflart, Honoré Daumier, Karl Wilhelm Diefenbach, James Ensor, Georges de Feure, Johann Heinrich Füssli, Paul Gauguin, Francisco de Goya, Christian Griepenkerl, Karl Georg Adolf Hasenpflug, Victor Hugo, Rudolf Jettmar, Aksel Waldemar Johannessen, Albert von Keller, Fernand Khnopff, Theodor Kittelsen, Gustav Klimt, Max Klinger, Alfred Kubin, Eugéne Laermans, Alberto Martini, Gabriel von Max, Charles Meryon, Geroge Minne, Otto Modersohn, Angelo Morbelli, Gustave Moreau, Edvard Munch, Mihály Munkácsy, Pietro Pajetta, Odilon Redon, Félicien Rops, Egon Schiele, Jacques Ernst Sonderegger, Leon Spilliaert und Franz von Stuck.Kurzbiographien in deutscher und englischer Sprache verhelfen dem Betrachter der Werke, diese besser interpretieren zu können, da man im Rahmen der Lebensbeschreibungen auch stets etwas über den besonderen Stil des Malers erfährt.Dem Katalog-Teil sind einige sehr erhellende Essays vorangestelllt. Michachel Fuhr befasst sich mit dem Unheimlichen in der Kunst. Dabei thematisiert er Sigmund Freuds Aufsatz mit dem Titel "Das Unheimliche", den dieser 1919 publizierte. Hier untersuchte der Psychologe die linguistischen, künstlerischen und psychologischen Konnotationen des Begriffs, wie man erfährt. Der Definition Freuds nach ist "das Unheimliche einerseits das, was "un-heimlich" ist, also, was besser heimlich verborgen geblieben wäre. Andererseits ist Freud zufolge unheimlich, was "un-heimelig" ist, was also nicht dem Vertrauten, Gewohnten, Geborgenen entspricht" (vgl. S. 12). Eine essentielle Ergänzung zu Freuds Versuch einer Begriffserklärung stammt von Julia Bernard. Sie konstatiert, dass das Unheimliche "performativ" sei und nach ihrer Vorstellung damit eigentlich nicht fassbar bzw. darstellbar.Durch die bildende Kunst des 19. Jahrhundert zieht sich das Unheimliche wie ein roter Faden und beschäftige, so Fuhr, ganz Europa. Man liest in der Folge vom Realismus des Unheimlichen und erfährt, dass gerade im Genre des Fantastischen die Literatur und bildende Kunst des 19. Jahrhunderts eng miteinander verflochten sind. Einer der Vorreiter der fantastischen Literatur war Edgar Allan Poe. Fuhr nennt Charles Baudelaire, Stéphane Mallarmé und Jules Verne stellvertretend für die literarische, Aubrey Beardsley, James Ensor und Alfred Kubin als Beispiel für die bildkünstlerische Rezeption Poes im ausgehenden 19. Jahrhundert.Die Kunst des Symbolismus und die Themen und Motive des Unheimlichen werden fokussiert. Hier erfährt man, dass manche Motive auf uralten Ikonografien beruhen. Das Zwielicht als Symbol für das Ambivalente, Ungewisse und Undurchschaubare kommt zur Sprache. Träume und Alpträume sind ein Thema, auch die Orte des Unheimlichen und schließlich wird hervorgehoben, dass ein Kunstwerk dadurch vor allem unheimlich wird, dass "Rätselhaftes, Erschreckendes oder Grausames in die vermeintliche Sicherheit des vertrauten, heimisches bereichs eindringt."(vg.:19)Britt Guleng befasst sich in ihrem Aufsatz mit den verborgenen Tiefen der Erinnerung des Künstlers Edvard Munch (1863-1944) und Xavier Tricot thematisiert in seinem Essay das Unheimliche in James Ensors Werk. Hier erfährt man nicht zuletzt u.a., dass der Künstler durch die Märchen von Poe in seinem Schaffen inspiriert wurde.Interessant auch ist der Aufsatz von Nico Kirchberger, der sich mit Geistern, Hexen, Somnabulen in der Bildkunst des 19. Jahrhunderts befasst, speziell der "Seherin von Prevorst". Dem Essay Marsha Mortons Max Klingers und die unheimliche Wiederkehr des Biedermeier folgt ein Aufsatz von Hans Holländer, den man unbedingt lesen sollte, weil er sich mit dem Phänomen Zwielicht und Dämmerung auseinandersetzt. Holländer zitiert aus dem Brockhaus zwecks Begriffserläuterung, bevor schließlich die Wahrnehmungen des Unheimlichen im Alltäglichen, aber mithin auch das Unheimliche als besondere psychische Empfindung, auch als Desortientierung seitens Walter Schurian zur Sprache kommen.Es folgen im Anschluss zunächst Werke von Edvard Munch, nicht zuletzt auch seine berühmten Bilder "Angst" (1894), " Geschrei" ( 1895) und " Madonna" (1895), Gemälde des Künstlers James Ensor, wie etwa " Vom Lachen zum Weinen" (1908) zeigen Symbole des Unbewussten. Weiter Informationen zu dem Katalog-Teil können Sie meinem Rezensionsblog entnehmen.Ein sehr gut gemachtes Buch, mit exzellenten Ablichtungen vieler berühmter aber auch weniger bekannter Bilder namhafter Künstler.

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5Ein beachtliches kunsthistorisches Werk
Von Winfried Stanzick
Dieser sehr empfehlenswerte Band dokumentiert eine gleichnamige Ausstellung, die vom 18.10.2009 bis zum 18.1.2010 im Leopold Museum in Wien zu sehen ist.Mit den Werken von Heinrich Füssli und vor allem von Franciscio de Goya wurde seit etwa 1860 die Darstellung des Unheimlichen, die Darstellung von unerklärlichen Phänomenen, von erschreckenden Szenen für viele Künstler in Europa geradezu zu einer Obsession.Der auch vielen Laien mit seinen berühmten und ausdrucksstarken Bildern bekannte norwegische Maler Edvard Munch steht mit seiner expressiver Kunst, die er am Ende des 19. Jahrhunderts gemalt hat, am Ende dieser Entwicklung, die der vorliegenden Band in vielen tiefgehenden Aufsätzen und der Abbildung von mehr als zweihundert Exponaten auf ganz vorbildliche Weise nachzeichnet.Bekannte Künstler wie Egon Schiele und Alfred Kubin sind dabei. Aber auch viele heute eher unbekannte Maler, die alle die Absicht vereinte, mit Motiven, die man später Symbolismus nannte, die Abgründe seelischen Erlebens auf die Leinwand zu bannen, die sie durch die Erkenntnis der frühen Psychoanalyse gewonnen hatten.Der Band ist nicht nur ein beachtliches kunsthistorisches Werk , sondern gibt auch einen luziden Einblick in die Kultur und Verfassung der Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts und wie viele Künstler sie erlebt und mit ihren Werken abgebildet und interpretiert haben.Es ist so, als ob diese sensiblen Menschen all das, was da im bevorstehenden 20. Jahrhundert an Schrecken, an Abgründen und Tod auf Europa zukam, schon in ihren Bildern vorausgeahnt hätten.

1 von 4 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Die bedrückende Kunst des Edvard Munch / die Tiefen der Seele
Von Thorsten Wiedau
Das Buch EDVARD MUNCH UND DAS UNHEIMLICHE setzt sich auseinander mit einem Thema das sicherlich schon vor Edvard Munch von anderen Künstlern thematisiert wurde, doch es erlangte mit der Intensität der Gemälde von Edvard Munch eine neue Dimension. Das Unheimliche wird in diesem Buch maßgeblich anhand der Bilder von Edvard Munch und James Ensor, Francisco de Goya, Arnold Böcklin, Franz von Stuck Gustave Moreau, Egon Schiele und vielen anderen thematisiert. Geister, der Teufel und andere Dämonen treten albtraumhaft in das Bewusstsein der Betrachter, nicht zuletzt angetrieben durch Kriege und durch die Wissenschaften sahen sich Künstler außer Stande sich dem Thema zu verschließen. Dieses Buch EDVARD MUNCH UND DAS UNHEIMLICHE offenbart und eröffnet zugleich eine Thematik des Unbewussten, des Unerklärlichen, des Abgründigen und wirft ein Blick in die Abgründe menschlichen Denkens, Handels und archaischer Kräfte, welche seit Anbeginn der Menschheit in deren Geist wohnen.EDVARD MUNCH UND DAS UNHEIMLICHE portraitiert französischen, belgischen du auch den deutschen Symbolismus, der Expressionismus wirft seine Schatten voraus und es sind in der Tat Schatten, Schatten aus den Tiefen des menschlichen Bewusstseins. Diese Bilderwelten wurde geradezu eine Obsession für manchen Künstler, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. Weltberühmte Bilder wie der Schrei werfen dennoch die Frage auf was im Grunde genommen das Unheimliche eigentlich ist und woher es kommt?Einige der gezeigten Bilder gilt es in der Tat wieder zu entdecken, wurden Teile doch während des zweiten Weltkriegs zerstört oder sind in Sammlungen fast dem vergessen anheim gegeben worden.Eindrücklich wie beispielsweise der Nachtmahr oder der Vampyr, der Tod oder die Eifersucht stürmen diese Bilder in unser Bewusstsein und hinterlassen dort Spuren. Dass Unheimliche hat viele Gesichter das Buch EDVARD MUNCH UND DAS UNHEIMLICHE zeigt sie in all ihren Facetten, in all ihren Ausprägungen und in all ihrem Schrecken.Selten war ich von einem Kunstband so beeindruckt und tief bewegt, denn er zeigt einen Bereich der menschlichen Seele der gerne verborgen wird. Den es auch in der Kunst lange nicht gab und der zuletzt durch Diktaturen weltweit gerne unterdrückt und zerstört wurde.EDVARD MUNCH UND DAS UNHEIMLICHE entführt uns, stößt uns hinab ins Dunkle, reißt der Realität die Maske vom Gesicht und schreit den Schrecken hinaus. Tod, Wahnsinn, Zerstörung, Hass und die niederen Triebe führen auf einen Trümmerpfad hinab in die Leere.Eine jeweils kurze Biographie der vorgestellten Künstler schließt dieses außergewöhnliche Buch / Thema ab.Sehr empfehlenswert!

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+! Edvard Munch und das Unheimliche Reviewed by Lek on Saturday, December 1, 2012 Rating: 4.5

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