Tuesday, February 12, 2013

-# Rosemarie Nitribitt. Autopsie eines deutschen Skandals






Produktinformation

  • Amazon-Verkaufsrang: #110022 in Bücher
  • Veröffentlicht am: 2007-10-31
  • Einband: Gebundene Ausgabe
  • 190 Seiten

Kundenrezensionen

Hilfreichste Kundenrezensionen

3 von 3 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
4Scheinheilige Jahre
Von Hans Bachus
Einen tiefgehenden Einblick in die Doppelmoral der 50er und 60er Jahre vermittelt dieses Buch über die "deutsche Marilyn Monroe", Rosemarie Nitribit. Kaum eine andere Biografie vermittelt einen derart umfassenden Eindruck in diese scheinheilgsten Jahre Deutschland während der Ademauer-Aera. Hervorragend ermittelt, spannend geschrieben. Das Buch ist lesenswert!

3 von 3 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Absolut lesenswert
Von S. Kurz
Ich habe angefangen zu lesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Absolut interessantes Buch über Rosemarie Nitribitt. Die Recherche absolut gut auch über die Männer in Rosemarie Nitribitts leben.

14 von 17 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.
5Tragisches Einzelschicksal im Kontext deutscher Nachkrieggeschichte
Von timediver®
"Darum merkte ich, dass nicht Besseres darin ist, denn fröhlich sein und gütlich tun im Leben."(Prediger 2,12 Grabsteininschrift der Rosemarie N.)Pünktlich zur Wiederkehr des 50. Todestages von Maria Rosalie Auguste, genannt Rosemarie, Nitribitt legt der Journalist Christian Steiger unter dem provokativen Untertitel "Autopsie eines deutschen Skandals" in fünf Kapiteln ein starkes Stück deutscher Nachkriegsgeschichte vor, das sich kumulierend in einem tragischen Einzelschicksal spiegelt. Die Kapitel "Ein Leben vor dem Tod" und "Fremde, Freunde, Freier" befassen sich vorwiegend mit psycho-sozialen Aspekten, die bereits von der heutigen Mitrezensentin hervorragend analysiert wurden. Während das letzte Kapitel "Rosi geht nach Hollywood" der filmischen und literarischen Vermarktung, sowie dem gesellschaftlichem Echo darauf gewidmet ist, bieten Kapitel III "Nebenspuren und andere Kleinigkeiten" und IV. "Hosen für den Staatsanwalt" eine Bestandsaufnahme aus dem noch vorhandenen Aktenkonvolut des Hessischen Hauptstaatsarchivs und verwahrter Asservaten.Das Vorhandensein einer Tonbandaufnahme aus der Tatnacht (Seite 59) ist jedoch ein Gerücht, dass vermutlich aus dem 1958er Film "Das Mädchen Rosemarie" herrührt. Nach Felix Kubys Drehbuch hatte "Fräulein" Nitribitt neben Prostitution auch Wirtschaftsspionage und Erpressung als zweite Einnahmequelle betrieben.Bei aller berechtigten Kritik an der polizeilichen Ermittlungsarbeit werden vom Autor jedoch einige Aspekte der damaligen Zeit nicht oder nur unzureichend berücksichtigt. Der Fall Nitribitt war einer der umfangreichsten Ermittlungsverfahren für die Frankfurter Polizei, die damals als kommunale Behörde über weitaus weniger Möglichkeiten und Mittel verfügte, als die heutige Hessische Landespolizei. So konnten Spurensicherung und -auswertung damals noch nicht auf eine DNA-Analyse (genetischer Fingerabdruck) zurückgreifen. Höchster Vorgesetzter der Polizei war der Oberbürgermeister der Stadt, was zu jener Zeit nicht unerhebliche politische und andere gesellschaftliche Auswirkungen hatte. Daneben musste zur Deckung der Kosten für die Ermittlungsgebühren und, um die Ermittlungen überhaupt abschließen zu können, ein Nachtragshaushalt beantragt werden. Ermittlungstechnische und -taktische Fehler, wie der damalige kurzfristige Austausch von Vernehmungsbeamten, gar des Ermittlungsgruppenleiters würde es heute sicherlich nicht mehr geben. Dass seinerzeit vonden zuerst am Tatort eingetroffen Streifenpolizisten (wegen des starken Verwesungsgeruchs und einer Temperatur von 30 Grad) die Fenster des Appartements aufgerissen wurden, war aus kriminalistischer Sicht in Hinblick auf die Bestimmung des Todeszeitpunktes ein nicht wieder gut zumachender, aus menschlicher Sicht jedoch, verständlicher Fehler.Zu einer Zeit, in der Bundesbürger erst mit 21 Jahren ihre Volljährigkeit erreichten, Pornographie verboten und Homosexualität und Kuppelei noch unter Strafe gestellt waren,hatte der Mord an einer Prostituierten, die zudem noch "Prominente" zu ihrem Kundenkreis zählte, eine weitaus größere Dimension und Brisanz, als er heutzutage erlangen würde. Zeitspezifisch war auch der als voyeuristisches Spektakel ausgelöste Medienrummel, dessen Branche sich seit Hildegards Knefs Auftritt als hüllenlose "Sünderin" zuvor mit einer traurigen Kaiserin Soraya und Romy Schneiders Jungfräulichkeit behelfen musste.Der Autor gibt Beispiele für die Erotomanie der damaligen Zeit, die sich in schlüpfrigen Zweideutigkeiten z. B. bei der Gerichtsverhandlung, einem vulgären Stammtischnachruf (S. 162) und anderen Medien offenbarte: "Na was denken Sie, ich bin nur die Putzfrau....." - "Macht ja nichts, was die kann, können sie auch..." und andere gerichtliche Zeugenaussagen werden vom Autor Steiger mit dem hessisch-mundartlichen Ausspruch "Was habbe mer gelacht" kommentiert (S. 154). In einer Zeit in der noch ein NS-Strafparagraph 175 "Unzucht zwischen Männern" galt,wird der aufgrund des rechtstaatlichen Prinzips "in dubio pro reo" freigesprochene, homosexuelle Angeklagte in der Illustrierten STERN in Bezug auf die Medienwirksamkeit seiner Aussagen als "warm aber kein heißes Eisen" verhöhnt.1966 ereignete sich mit dem, bis heute ebenfalls nicht aufgeklärten Mord an der Prostituierten Helga Matura, ein weiteres Verbrechen, das über die Grenzen der Stadt Frankfurt bekannt wurde, jedoch im Vorfeld eines Oswald Kolle und der anrollenden Sexwelle nicht mehr die Bundesrepublikanisch-gesellschaftliche Bedeutung des "Fall Nitribitt" erlangen sollte..........aber dennoch - entgegen des Pawlowschen Reflexes der Adenauer Ära "vorwärts und schnell vergessen" und der Devise der Frankfurter Allgemeinen Zeitung "möge sich das Interesse verflüchtigen" (so der Autor auf Seite 158) - stets im Zusammenhang mit selbigem im Gedächtnis blieb und mit ihm zusammen in einer Vitrine des Frankfurter Kriminalmuseums Aufnahme fand.Nach einem Quellen- und Literaturnachweis findet das mit zahlreichen Fotos und Abbildungen versehene Buch seine Abschluss in einer Danksagung an diejenigen Personen, die den Autor bei seiner Recherche begleiteten und unterstützten. Eine empfehlenswerte Darstellung von Zeitgeschichte. 5 Amazonsterne.

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-# Rosemarie Nitribitt. Autopsie eines deutschen Skandals Reviewed by Lek on Tuesday, February 12, 2013 Rating: 4.5

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