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- Veröffentlicht am: 2008-04
- Anzahl der Produkte: 3
- Einband: Gebundene Ausgabe
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Hilfreichste Kundenrezensionen
1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.Eine Odyssee - Fast 25 Jahre dauerte es, bis Karl B. Wohlert sein Werkverzeichnis zu Karl Hofers Gemälden veröffentlichen konnte
Von M. Zacharias
Zitiert aus:Kunst und Auktionen, Oktober 2008Joachim Hauschild | München"Alles begann damit, dass Karl Bernhard Wohlert, damals noch Buchhändler, 1956 in Osnabrück den Druck einer Tessinlandschaft von Karl Hofer erwarb, und als er Anfang der siebziger Jahre darüber etwas schreiben wollte, feststellte: Ein Werkkatalog fehlt. Nun liegt er in drei Bänden vor, verlegt vom Auktionshaus Van Ham in Köln. Damit endet für Verfasser und Werk eine Odyssee, die mehr als ein halbes Jahrhundert dauerte und in der deutschen Kunsthandelslandschaft ihresgleichen sucht.Die Geschichte geht so: Im Juni 1982 nahm Wohlert, inzwischen zum Hofer-Experten herangereift und in engem Kontakt mit Elisabeth Hofer-Richold, der Witwe von Hofers jüngstem Sohn Hansrudi, und damit mit der Berliner Karl Hofer Gesellschaft, erste Verbindungen zum (Ost-) Berliner Henschelverlag Kunst und Gesellschaft auf; dies zog sich bis Januar 1990 hin, als der Hernschelverlag, bedingt durch die wirtschaftliche Lage nach der Vereinigung, von dem Projekt Abstand nahm. Schon vorher hatte Wohlert mit dem Münchener Verlag C. H. Beck Gespräche aufgenommen, der wegen zu hoher erwarteter Kosten schließlich Abstand nahm. 1993 erfolgte auch vom Verlag Aurel Bongers in Recklinghausen eine Absage, derweil meldete sich Beck wieder. In München hoffe man, das Werkverzeichnis "startklar" zu bekommen und suche nach Sponsoren. Es tauchen rechtliche Bedenken auf.Im März 1996 bietet sich Robert Ketterer aus München als Verleger an. Bis zum September 1997 sind alle Manuskripte in den Computer eingelesen, dann tauchen Schwierigkeiten in Bezug auf die Abbildungsrechte auf. Ketterer zeigt sich interessiert an einer Einigung mit Gerd Köhrmann, dem Verwalter des Kölner Hofer-Nachlasses der Witwe Liesbeth Hofer. Im Mai 1998 begründet Köhrmann die Verweigerung der Bildnachdruckrechte damit, dass er selbst ein Werkverzeichnis verfasst habe, das kurz vor der Drucklegung stehe. Dies behauptet er noch drei Jahre später gegenüber der Zeitschrift Art.1999 holt Wohlert sein Manuskript von Ketterer zurück. Im Jahr 2000 meldet sich ein gewisser Alexander Wenzel und behauptet, eine Finanzierung anbieten zu können. Vom Auktionshaus Villa Grisebach erfährt Wohlert jedoch, dass bereits ein Jahr zuvor in der Weltkunst eine Anzeige erschienen ist, die vor Wenzel warnt. Er hat nie wieder von ihm gehört.Im selben Jahr geht Wohlert erstmals mit seinem Anliegen an die Presse. Derweil kursiert der Werkkatalog als Fotokopie bei Hofer-Sammlern und in diversen Auktionshäusern, die beim Angebot von Hofer-Bildern eifrig auf die Nummern im Werkverzeichnis hinweisen, was allerdings niemand kontrollieren kann.Im Februar 2005 wird der Testamentvollstrecker der Witwe Liesbeth Hofer, Köhrmann, auf Antrag eines weiteren Erben vom Amtsgericht Berlin-Schöneberg entlassen, weil er "seine Pflichten vernachlässigt" habe. Die Rechte gehen auf die Erben über. Dies macht den Weg frei. Und schließlich übernimmt es Markus Eisenbeis, Inhaber des Kölner Auktionshauses Van Ham, mit dem Wohlert seit 2001 in Kontakt ist, die Rechte zu klären. Er fungiert auch als Herausgeber des Werkverzeichnisses, das nun bei Van Ham Art Publications vorliegt. Es ist, wie nicht anders zu erwarten, mustergültig.Der Verlag hat sich entschieden, es in drei Bänden (plus CD) anzulegen. Der erste versammelt die farbigen Abbildungen, der zweite und dritte die Bilder in chronologischer Reihenfolge, was nicht einfach war, da Hofer vieles nicht datiert hat. Wohlert wählte des¬halb innerhalb der Chronologie eine weitere Gliederung. Er stellt die Hoferschen Selbstbildnisse, die ja einen beträchtlichen Stellenwert einnehmen, jeweils an den Anfang, gefolgt von weiteren Porträts, Menschendarstellungen, mythologischen und zeitgeschichtlichen Themen, Tieren und Phantomen, Landschaften, Stillleben und "Abstrakta". Der Katalog führt die überlieferten Bildtitel auf, sofern sie bekannt sind (Hofer selbst maß ihnen weniger Bedeutung bei), und dokumentiert Fassungen und Malzustände.Ein Werkkatalog ist nicht der Ort, seinen Gegenstand einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Nur soviel: Es gibt viele wunderbare, aber auch viele schrecklich schlechte Bilder unter den rund 2900. Zu den eher schlechten zählen betrüblicherweise viele mit Zeitbezug sowie die fast durchweg missglückten "abstrakten". Trotz der erstaunlich umfangreichen Hofer-Literatur fehlt eine endgültige Betrachtung und Beurteilung dieses letztlich sehr genuinen Werks. Zum Verständnis dessen würde beispielsweise eine kunstgeschichtliche Einordnung der vielen frühen, vorzugsweise männlichen "Badenden" dienen, die von Marées über Ludwig von Hofmann und Max Liebermann bis zu den deutschen Expressionisten die Künstler beschäftigt haben. Manches auch müsste von allzu vielen literarischen Bezügen befreit werden, wie sie gelegentlich Sammler lieben, die sich aber wie Mehltau über die Malerei legen.Man freut sich zu hören, dass Wohlert, der Unermüdliche, schon 2009 den Catalogue raisonné der Zeichnungen und Aquarelle vorlegen will. Erinnert sei daran, dass das Werkverzeichnis der Graphik von Karl Hofer schon 1969, herausgegeben von Ernest Rathenau, erschienen ist (ergänzte Neuauflage 1991)."
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Von Ch. Hauptmann
Das Werk kann zwar nicht über den öffentlichen Buchhandel, wohl aber über den Verlag "VAN HAM Art Publications" in Köln direkt bezogen werden. Weitere Informationen unter [...].Dr. Wolfgang Rinke äußerte sich im Februar 2012 sehr treffend über das Werkverzeichnis der Gemälde von Karl Hofer: "Ich besitze das Werk, dessen Wert für die Kunstgeschichte des XX. Jahrhunderts im allgemeinen und für den Kunsthandel im besonderen, gerade in Zeiten der "Jägers" und "Beltracchis", nicht hoch genug geschätzt werden kann. Von der wissenschaftlichen Qualität dieser Arbeit überzeugt, habe ich es unserer Universitätsbibliothek in Dortmund zum Erwerb empfohlen: diesem Wunsch wurde durch die Fachreferentin stattgegeben, sodaß das Opus magnun seit drei Jahren dort vorhanden ist und von den Studierenden genutzt werden kann."Das Werk gibt einen umfassenden Einblick in das Oeuvre des Künstlers und ist die Grundlage für Ausstellungsprojekte und die weitere Forschung.
2 von 3 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.Verklärte Sicht
Von Greif
Die Publikation verspricht, helles Licht ins Schaffen des großen Malers zu bringen. Der aufmerksame Leser wird sich allerdings vielfach die Augen reiben, angesichts etlicher Floskeln und undialektischer Betrachtungsweisen in dieser gewaltigen Werkauflistung. Der Verfasser trat vor 30 Jahren ohne die Kunstwissenschaft an, den Olymp eines Giganten moderner deutscher Malerei ganz auf eigene Faust zu betreten. Zitat: "Wenn die Kunstwissenschaft kneift, dachte ich mir, dann mache ich das eben selbst."Man hat ihn vor allem in Kunsthandelskreisen gewähren lassen, ihm den Nimbus der weltweit einzigen Hofer ' Autorität zugestanden, obwohl er bis dato nicht einen einzigen wissenschaftlichen Beitrag zur Kunst des Malers Karl Hofer in der Fachpresse vorweisen kann. Im Herbst des vergangenen Jahres kam es zum Eklat, als der Autor eine plumpe Fälschung mehrfach für ein zweifelfreies Originalgemälde Hofers gegenüber dem Auktionshaus erklärte, dessen Verlag diese Publikation veröffentlicht hat. Die Bemühungen zur Schadensbegrenzung waren unübersehbar und der vermeintliche Experte revidierte sein Urteil. Es folgten umgehend eine Pressemitteilung und nach der verspäteten Herausgabe des dreibändigen Werkes Lobgesänge des Autors auf sich selbst und den Künstler, welcher nun neu entdeckt werden soll. "Kein anderer Künstler porträtierte seine Zeit so deutlich und keiner hat so lange und unablässig gearbeitet, wie er." verkündet der Autor in einem Interview und sucht hier in der Ignoranz gegenüber anderen Künstlerpersönlichkeiten seine Selbstidentifikation.Das vorliegende Werk taugt zusammenfassend aufgrund der zahlreichen Informationsdefizite und Fehler allenfalls als schwer bebilderte Kaffeehaus ' Lektüre. Sieben Kilo Papier haben es eben in sich. Einem ernstzunehmenden wissenschaftlichen Anspruch werden die drei Bändein keiner Weise gerecht.
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