Produktinformation
- Amazon-Verkaufsrang: #1891699 in Bücher
- Veröffentlicht am: 1999
- Einband: Gebundene Ausgabe
- 887 Seiten
Kundenrezensionen
Hilfreichste Kundenrezensionen
1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.Detailreiches Lernbuch
Von Karsten Gresch
Das Werk, dessen Drucklegung der Autor nicht mehr miterleben konnte (Helmuth Rudloff, ein langjähriger Freund, übernahm diese Aufgabe nach dem Tod des Autors), bietet eine umfassende Darstellung der Entwicklung der "Tonkunst" in Europa.
Der Autor beschreibt, ausgehend von den griechischen Modi über die frühchristliche Melodik, aus der Sicht sowohl des komponierenden Praktikers als auch des Musikhistorikers, wie sich die Tonalität als Kompositionsfundament in der europäischen Musik entwickelte und dieses Fundament sich wieder auflöste, um schließlich bei den Vertretern der 2.en/3.en Generation der Neuen Musik zu enden (Boulez, Henze, Ligeti) zu enden.
Dieses sehr umfangreiche Buch (mit den ausführlichen Anhängen 868 DIN A 4 große, kleinbedruckte Seiten) ist gespickt mit Details, Querverweisen und voll brauchbarer Notenbeispiele, die teilweise auch über eine ganze Seite gehen.
Während deutlicher Schwerpunkt die Entwicklung der Harmonik ist, wird Kontrapunktik dennoch an vielen Stellen ausführlich behandelt, ebenso die Entwicklung melodischer Stilmerkmale. Lediglich Aspekte der Instrumentierung könnten vermisst werden.
Wobei sich fragt - von wem vermisst? Dieses Buch ist keinesfalls ein Lehrbuch für Harmonielehre wie der De la Motte oder für den Kontrapunkt wie der Jeppesen.Daher eignet es sich weniger zur Prüfungsvorbereitung in Tonsatz- oder Harmonielehrekursen: Ein klares didaktisches Ziel ist nicht vorhanden, entsprechend auch keine Aufgaben/Übungen am Ende der Kapitel.Mir scheint diese Kompositionsgeschichte eher ein "Lernbuch" zu sein, ein Vademecum für jemanden, der sich in die Stilistik einer bestimmten Epoche einarbeiten möchte und dazu mehr als nur Noten benötigt.Eher ist dieses Buch also einführendes Nachschlagewerk für Musikhistoriker (wobei manche harmonischen "Deutungen" des Autors dem Musikhistoriker stark diskutabel erscheinen dürften) und für Kompositionsstudenten.Oder für umfassend Interessierte mit gutem musikalischem Hintergrundwissen, die sich eine umfassende Darstellung der musikalischen Entwicklung einschließlich sozialhistorischer Querbezüge wünschen.
Diese Buch dürfte sich kaum auf vielen Nachttischen befinden - es fordert geradezu heraus, die Beispiele klingen zu lassen, in hochwachem Zustand.
Eindeutige Empfehlung.
0 von 0 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.Faszinierend - nicht nur für Kompositionsstudenten
Von P.-S.
Ein spannendes, lesbares und gewinnbringendes Buch. Faszinierend die Bezüge über Jahrhunderte hinweg, die den Blick auf eine weite Perspektive führen. Eine geradezu atemberaubende Zusammenführung und Analyse der Kompositionstechniken von der Antike bis in unsere Tage. Zum Beispiel Josquin Deprez (s. S. 108 f.) Wie Nowka dort eine seiner Messen Ton für Ton seziert, zergliedert und in Beziehung setzt, lässt jedem Musikfreund das Herz höher springen ob der dadurch erzielten Entdeckungen. Oder die Hinweise auf Bachs volle Ausnutzung der temperierten Stimmung und die neuen Möglichkeiten der Chromatik, die diesen lange vor Schönberg zu zwölftönigen" Abschnitten führte (s. S. 287 f.) Oder wenn Nowka bei der Behandlung von Mahlers Sinfonien darauf verweist, dass diese Technik der hinzugefügten Werte" bereits bei Ockeghem - im 15. Jahrhundert - anzutreffen ist. Aber auch Mahlers Anknüpfen bei Schubert wird nicht übersehen (Vgl. S. 548-551) Spannend und anregend seine Ausführungen zu Prokofjew und Schostakowitsch, weil sie direkt vom kompositorischen Material ausgehen. Leider fehlen zu den z.T. wohl öffentlich geführten Auseinandersetzungen, die der Autor mit bestritten hat, die quellenmäßigen Belege. (Vgl. S. 708 rechte Spalte oben) Bemerkenswert sind auch seine Beispiele einiger Kompositionen und Komponisten der DDR, nicht nur weil er zu seiner Herkunft aus dieser Region steht, sondern weil er damit auch einige bis heute noch nicht überwundene Klischees widerlegt, die gute kompositorische Leistungen aus vier Jahrzehnten der DDR überhaupt leugnen und damit auch diesen Teil europäischer Kompositionsgeschichte ignorieren. Obwohl man immer wieder beeindruckt wird von dem enzyklopädischen Wissen Nowkas, gibt er doch nicht vor, auf alles und jedes eine Antwort zu haben. An mehreren Stellen im Text werden Fragen aufgeworfen, die zum Weiterdenken und -forschen anregen (z.B. S. 115, 116)Ein gravierender Mangel ist allerdings das Fehlen der von Nowka zugrunde gelegten Bibliographie (hier kann ich teilweise weiterhelfen dpspahn@hotmail.de) und der Quellenhinweis auf die Notenbeispiele. Was die wissenschaftliche Literatur betrifft, so bezog sich Nowka z.T auf Werke, die sonst in der deutschen Musikwissenschaft nicht so häufig anzutreffen sind, z.T. auch fremdsprachige, die Nowka aufgrund seiner Sprachkenntnis wohl selbst übersetzt hat. Allerdings werden Quellen oft nicht nach ihrem Original zitiert werden, sondern aus Sekundärliteratur. Ein Kuriosa für manches andere: Telemann kommt auf S. 153 nach einer 1960 in Bukarest auf Rumänisch erschienenen Musikgeschichte zu Wort, die dort ihrerseits aus einem russischen Original übersetzt worden war!Frappierend bleibt aber das Gesamtkonzept des Buches, das klar und ohne große Schnörkel die wesentlichen Stränge und Verästelungen europäischen Komponierens gut lesbar und nicht nur für Kompositionsstudenten verständlich darlegt. Eine sehr aufschlussreicheiche Sentenz findet sich auf S. 289, wo Nowka feststellt, daß die vermeintlich rein emotionale Kunst der Musik auch eines allzeit wachen und kalkulierenden Verstandes bedurfte". Aber gilt es nicht auch umgekehrt? Bedarf es nicht allzeit wachen und kalkulierenden Verstandes um eine vermeintlich rein emotionale Kunst wie die Musik zu schaffen? Dieses Buch gibt vielen Musikfreunden dazu neue Einsichten und eine überwältigende Anzahl praktischer Beispiele.
0 von 0 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich.Umwerfend
Von A.P.-A.L.
Ich fühle mich geehrt dieses einmalige musikwissenschaftliche Werk bei mir zu Hause haben zu dürfen.Es gibt kaum ein vergleichbares Werk. Dieses Buch beeinhaltet alle Informationen, die man benötigt!Schade dass der Autor die veröffentlichung seines Werkes nicht mehr miterleben konnte.
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